Sieben Milliarden für Bürokratie


Brüsseleien

Kommentar in der "Schweizerzeit" vom 10. September 2010

Die EU hat jetzt ein richtiges Aussenministerium. Mit einer Aussenministerin namens Cathrine Ashton, einer veritablen Baronesse. Als diese kürzlich ihr Amt antrat, veranlasste sie das, was jeder EU-Funktionär bei Amtsantritt veranlasst: Sie liess sich eine ihr allein unterstellte neue Bürokratie errichten. Es wurde ihr gestattet, siebentausend Leute für ihr Amt anzustellen. Die EU soll sich künftig z.B. durch einundachtzig hochrangige, spitzenbesoldete Botschafter in aller Welt vertreten lassen. Zusätzlich zu den Botschaftern aller EU-Länder. Allein schon mit dem Aufbau ihrer neuen Bürokratie hat Frau Ashton ihr Budget um fünfundfünzig Millionen Euro überschritten. Das falle, meint die EU-Aussenministerin wohl, beim ihr gesamthaft (aus leeren Kassen aller EU-Mitglieder) ausgerichteten Jahresetat von sieben Milliarden Euro nicht so ins Gewicht.

Hingegen – erfährt man aus Brüssel – entbehre die Vermutung, wonach diese Neubürokratie errichtet worden sei, um der Schweiz den Beitritt zur EU schmackhafter zu machen, jeglicher Grundlage.

Ulrich Schlüer


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