Jetzt fliesst Blut


Frontseiten-Kommentar für die "Spalte rechts" in der "Schweizerzeit" vom 19. August 2011

Nacht für Nacht lodernde Flammen, niedergebrannte Häuser, zerstörte Geschäfte, geplünderte Auslagen, ruinierte Kleinunternehmer. Das europäische Land, das Personenfreizügigkeit am sorglosesten praktizierte, erhält eine ganze Stadtteile in Angst, Schrecken und Lähmung versetzende Quittung.

Wir wissen, dass England sich dem EU-Immigrations-Regime mit Schengen, Dublin und Personenfreizügigkeit formell nicht unterzogen hat, aber englisches Laisser-faire Immigranten gegenüber bewirkt faktisch ungehinderte Einwanderung - genau wie die EU-Personenfreizügigkeit.

Und viel zu viele dieser Einwanderer aus Drittwelt-Staaten waren nie bereit, in Europa Arbeit zu leisten, den eigenen Lebensunterhalt also mit eigener Hände Arbeit zu garantieren. Nein, sie bezahlten ihren Schleppern Tausende von Dollars, um in Westeuropa von den Sozialnetzen zu profitieren - bezahlt zu werden, ohne zu arbeiten. Jetzt aber geht dem tausendfach abgezockten Europa, auch England, das Geld aus. Die Schmarotzer erkennen ihr Paradies als bedroht - und schlagen zu, brandschatzen, plündern, zerstören.

Alarmierend: Ziel ihrer Zerstörungswut sind nicht die alteingesessenen Briten. Sie schlagen jene - meist auch Einwanderer - zusammen, die eben gerade nicht zum Schmarotzen nach Europa gekommen sind. Die hier hart arbeiten, eine Existenz aufbauen, allmählich bescheidenen Wohlstand entwickeln. Diese Fleissigen sollen ins Nichts zurückgestossen werden.

Wir haben - Ereignisse in englischen Städten kommentierend - das Wörtchen «hier» bewusst gewählt. Denn das, was sich in England abspielt, wird dem schuldengeplagten, verarmenden, Schmarotzer immer weniger als Gratisbürger halten könnenden Europa nur allzu bald auch in andern als britischen Städten Feuersbrünste bescheren. Schmarotzer trotten nicht wie Schafe zur Arbeit, wenn denjenigen, die sie jahrelang schadlos gehalten haben, das Geld ausgeht.

Wird auch die Schweiz getroffen werden? Die sträfliche Unfähigkeit des Departements Sommaruga, wohlklingenden Absichtserklärungen endlich auch energische Taten folgen zu lassen, dürften Ansteckung ebenso begünstigen wie die sture Behauptung all der von Blindheit geschlagenen Mitte-Politiker, die – allein aus Hass auf die SVP – die unabdingbare Notwenigkeit, das Heft unserer Einwanderungspolitik wieder in die eigenen, schweizerischen Hände zu nehmen, mit dem Untergang unserer Wirtschaft gleichsetzen.

Ulrich Schlüer, Nationalrat


(C) 2010 - 2017: Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken