Die Kriminellen von Brüssel

Die "Griechenland-Rettung" und ihre Hintergründe

"Spalte rechts"
Kommentar des Chefredaktors vom 10. Februar 2012


Von den angeblich für Griechenland gesprochenen 130 Hilfs-Milliarden bekommt Griechenland keinen einzigen Euro.

Denn erstens verfügt kein einziger EU-Staat über 130 Milliarden, die für Hilfe an Griechenland eingesetzt werden könnten. Die Euro-Staaten sitzen bloss auf schwindelerregend hohen Schuldenbergen. 130 Milliarden griechische Schulden werden jetzt einfach auf andere überschuldete Euro-Staaten verteilt.

Die Hilfe ist keine Hilfe für Griechenland – es ist Hilfe an jene Banken, welche die grössten Ausstände bei den Griechen ausweisen. Das sind vor allem französische Banken. Würden diese jetzt nicht mit x Milliarden notdürftig über Wasser gehalten, wären Dutzende dieser Banken bankrott. Sie müssten, weil «too big to fail», verstaatlicht werden. Die Not-Verstaatlichung der wichtigsten Banken, nur um diese vor der sicheren Pleite – und Frankreich vor einer Finanzkatastrophe ohnegleichen – zu retten: Das würde Wahlkämpfer Nicolas Sarkozy für immer erledigen.

Deshalb sprechen die Schulden-Mischler von Brüssel vom gebeutelten Griechenland, retten aber den französischen Präsidenten wenigstens über die nächsten paar Monate hinweg.

Damit nicht genug: Vom sog. «Schuldenschnitt» sog. «privater Anleger» wird allein die Europäische Zentralbank (EZB) ausgenommen. Mit entlarvender Begründung: Müsste diese Bank die von ihr in den vergangenen Monaten für 220 Milliarden zum Nennwert übernommenen Schrott-Staatspapiere zu deren Marktwert in der Bilanz aufführen (tut das eine «normale» Bank nicht, wäre das krimineller Betrug), wäre die EZB ihres Eigenkapitals von 50 Milliarden längst beraubt, also bankrott. Die illegale Höherbewertung von Wertlosem wird indessen von Brüssel gedeckt. Noch schlimmer: Brüssel attestiert den bei der EZB gehorteten Schrott-Papieren von Euro-Staaten erstklassige, als «gesunde Eigenmittel» zu anerkennende Qualität – damit die EZB auf solchen «Sicherheiten» ihre Notenpresse in Gang setzen und – wie kurz vor Weihnachten – die Geschäftsbanken der Euro-Länder mit aus dem Nichts geschaffenen fast 500 Milliarden Euro (€ 500‘000‘000‘000) fluten kann, auf dass diese, wie ihnen von den Staatslenkern befohlen, ihrerseits wieder Schrott-Papiere kaufen.

Das sind kriminelle Machenschaften, gedeckt von Brüssels Schuldenmischlern. Diese müssen nicht mit Strafe rechnen. Sie zerstören ja bloss die Vermögen der Bürger.

Ulrich Schlüer


(C) 2010 - 2017: Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken