Immer neue Ausreden

Bundesrätliche Vertuschungsversuche

"Spalte rechts"
Kommentar des Chefredaktors


Jetzt sollen also, belehrte Bundesrätin Simonetta Sommaruga ihre 1. Mai-Zuhörer, «die Frauen» schuld sein an der seit Jahren ungebändigten Masseneinwanderung in unsere Schweiz: Viel zu wenig Frauen liessen sich in den Arbeitsprozess einbinden. Deshalb müsse die Wirtschaft – sozusagen contre coeur – Heerscharen von Einwanderern in unser Land holen.

Als ob die, die da in unabreissbarer Kette in die Schweiz drängen, alle auf Arbeit versessen wären. Natürlich wird die Schweiz – solange die Überschuldungs-Kapitäne der EU-Länder ihre Länder immer tiefer in den Euro-Schlamassel reiten – für Arbeitskräfte immer attraktiver. Aber doch nicht wegen zu träger Frauen.

Sind Bundesräte – in ihrem Schlepptau auch Wirtschaftskapitäne – eigentlich unfähig, selbst simple Statistiken zu lesen? Wird übersehen, dass der Anteil jener Einwanderer, die hier produktive Arbeit leisten, immer geringer wird? Auch die Funktionäre von Economiesuisse behaupten zwar stereotyp, ohne das Prinzip sperrangelweit offener Grenzen käme die Wirtschaft nicht zu unbedingt benötigten Fachkräften. Dass aber für jeden Produktiven vier weitere kommen und – weil nur am Konsum unserer Sozialleistungen interessiert – von uns durchzufüttern sind: Dafür scheinen selbst Funktionäre von Wirtschaftsverbänden blind. Den «Fall» jenes Deutschen – wir werden ihn demnächst in allen Einzelheiten dokumentieren –, der in der Schweiz genau zwölf Stunden (nicht Tage – Stunden!) gearbeitet hat, dabei dank Personenfreizügigkeit elf Personen als «Familiennachzug» mitkommen liess, am zweiten Tag hiesiger Arbeitstätigkeit sich in die Arbeitslosigkeit abzumelden verstand, worauf seine zwölfköpfige Sippe jetzt von einer Schweizer Gemeinde während fünf Jahren mit Steuergeldern – welche auch die Wirtschaft zu erarbeiten hat – auszuhalten ist: Überfordert die dazugehörige Rechnung jene, die für Tüchtige freie Zuwanderung verlangen, aber vergessen, das Tor vor den Untüchtigen zu schliessen?

Unablässig präsentieren uns überforderte Bundesräte und ihr sie blind anbetender Anhang Ausreden, Beschönigungen, offensichtliche Unwahrheiten, Vertuschungen, Wahrheits-Zurechtbiegungen zur Masseneinwanderung. Offenbar glaubend, die Öffentlichkeit durchschaue nicht, dass mit all dieser Geschwätzigkeit bloss die restlose Untauglichkeit der Einwanderungs-Verantwortlichen vertuscht werden soll.

Ulrich Schlüer


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